Das Projekt LoKlim

Lokale Kompetenzentwicklung für Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen (LoKlim)

 

Da die Stadt Offenburg in den nächsten Jahren verstärkt die Anpassung an den Klimawandel weiter voranbringen will, ist sie Netzwerkpartner des LoKlim-Projekts geworden.

 

Kommunen und Landkreise in Baden-Württemberg sind in zunehmendem Maße vom Klimawandel betroffen. Zahlreiche Meldungen in den regionalen Medien zu Starkregenereignissen, Hitzewellen und außergewöhnlicher Trockenheit im vergangenen Sommer zeugen von dieser Entwicklung. Während in großen Kommunen nach dem Klimaschutz zunehmend auch die Klimaanpassung in den Verwaltungsstrukturen verankert wird, verfügen kleine und mittlere Kommunen meist nicht über die notwendigen Kapazitäten und Kompetenzen, um den Auswirkungen des Klimawandels mit effizienten Anpassungsprozessen zu begegnen.

 

Das Projekt LoKlim will die entsprechenden Planungen und deren Umsetzung in den beteiligten Kommunen unterstützen und begleiten: Es geht zum einen darum, besser für primäre Klimawandelrisiken wie Trockenheit oder Hitzewellen gewappnet zu sein. Zum anderen gilt es, auch sekundäre Risiken zu bedenken – etwa ausfallende Dienstleistungen als Folgen von Temperaturerhöhungen und Hitzestress.

 

Im Rahmen des Projektes wurden unteranderem die zukünftigen Klimadaten von der Offenburger Gemarkung berechnet. Die Auswirkungen des Klimawandels können dabei anhand verschiedener Klimaparameter beschrieben werden:

 

Die Mittlere Jahrestemperatur gibt die durchschnittliche Temperatur über das Jahr an. Der Klimaparameter Hitzebelastung umfasst die "heißen Tage" und die "Tropennächte". An einem "heißen Tag" wird eine Tageshöchsttemperatur von 30°C oder mehr erreicht. In "Tropennächten" sinkt die Temperatur nicht unter 20°C ab. Zu dem Klimaparameter Kälteeinfluss zählen die "Frost-"und "Eistage". Von einem "Frosttag" wird gesprochen, wenn an dem Tag die Temperatur den Gefrierpunkt unterschreitet. Bei "Eistagen" ist die Tageshöchsttemperatur geringer als 0°C. Der Niederschlag, unterteilt in Sommer- (Jun, Jul, Aug) und Winterniederschlag (Dez, Jan, Feb) gibt ebenfalls Auskunft über die Klimaveränderung. Ein weiterer Klimaparameter ist die Trockenperiode. Sie liegt dann vor, wenn an mindestens vier aufeinanderfolgenden Tagen die Niederschlagsumme geringer als 1mm ist. Fällt pro Tag mehr als 20mm Niederschlag, so spricht man von Starkregen. Die Vegetationsperiode gibt die Zeitspanne an, in der die Pflanzen wachsen, blühen und fruchten. Beginn der Wachstumszeit ist dann, wenn die mittlere Tagestemperatur an mindestens sechs Tagen aufeinanderfolgenden Tagen mindestens 5°C beträgt.

 

Die folgende Tabelle veranschaulicht die Veränderungen bei den jeweiligen Klimaparametern im Zeitraum 1971 bis 2100:

 

 

 

 
 

 

 

1971 - 2000

 
 

nahe Zukunft

 

2021 - 2050

 
 

ferne Zukunft

 

2051 - 2100

 
 

Mittlere Jahrestemperatur (C°)

 
 

10,3

 
 

11,6

 
 

14

 
 

Heiße Tage (Tage)

 
 

9,8

 
 

18,4

 
 

42,4

 
 

Tropennächte (Tage)

 
 

0,3

 
 

3,1

 
 

20,5

 
 

Vegetationsperiode (Tage)

 
 

276,2

 
 

295,7

 
 

326,7

 
 

Frosttage (Tage)

 
 

65,5

 
 

45,3

 
 

23,4

 
 

Eistage (Tage)

 
 

13,5

 
 

7

 
 

1,9

 
 

Winterniederschlag (mm)

 
 

196,7

 
 

217,8

 
 

238,7

 
 

Sommerniederschlag (mm)

 
 

280,1

 
 

265,8

 
 

228,9

 
 

Starkniederschlag (mm)

 
 

5,9

 
 

7

 
 

8,2

 
 

Trockenperioden (Periode)

 
 

33,7

 
 

37,1

 
 

34,2

 

 

(Weiterführende Informationen zu den Klimaparametern und den Handlungsfeldern gibt es auf der Projektwebseite.)

 

 

 

 

 

Infobox

Das Projekt ist am Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angesiedelt. Das Team verfolgt eine interdisziplinäre Herangehensweise und weist langjährigen Erfahrung in der angewandten Forschung zu den Themen Klimawandelfolgen und gesellschaftliche Transformation auf.

 

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