Fernwärmeausbau in Offenburg
Eine zentrale Maßnahme aus der Wärmeplanung ist der Ausbau der Fernwärme im Stadtgebiet. Diese erfolgt derzeit in drei bislang noch unabhängig betriebenen Netzen: In der Nordoststadt, im Zentrum und in Albersbösch. Die drei Netze wachsen langsam zusammen. Dabei stellt der Ausbau der Fernwärme im Bestand den Netzbetreiber vor große Herausforderungen. Angesichts der bereits im Boden liegende Leitungen und Rohre sowie das Wurzelwerk des Baumbestands müssen bereits geplante Streckenverläufe oft neu- oder umgeplant werden. Auch Hindernisse, wie Bahnlinien oder Wasserläufe erfordern teilweise technologisch äußerst komplexe Lösungen. Entsprechend ist der Ausbau der Fernwärme in Offenburg ein extrem dynamischer Prozess.
Was ist Fernwärme?
Fernwärme bezeichnet die Belieferung von Gebäuden mit Wärme über lange, meist unterirdische Rohrleitungen. Sie kann mit verschiedenen Brennstoffen und Wärmequellen erzeugt werden. Die thermische Energie wird über wärmegedämmte Rohre zu den Abnehmern geleitet und dient dort der Raumheizung oder der Warmwasseraufbereitung.
Wer baut in Offenburg die Fernwärme aus?
In Offenburg ist die »Wärmeversorgung Offenburg, ein Unternehmen der Stadt Offenburg und des E-Werk Mittelbaden, mit dem Ausbau der Fernwärme betraut.
Welche Vorteile bietet der Umstieg auf Fernwärme?
Für die Stadt Offenburg hat die Fernwärme den Vorteil, dass sie die Energiewende in den Heizungskellern über die zentrale Versorgung unterstützt und so ihre Klimaschutzziele erreichen kann. Das heißt, es müssen nur wenige große Energieerzeugungsanlagen gegen moderne Anlagen unter Einsatz erneuerbarer Energien ausgetauscht werden und nicht viele tausend. Für die Bürger*innen hat der Anschluss an die Fernwärme den Vorteil, dass sie sich nicht selbst um die Erfüllung des Gebäudeenergiegesetzes kümmern müssen, sondern dies einem zentralen Versorger, hier der Wärmeversorgung Offenburg, überlassen kann. Hinzu kommt, dass Heizungswartung, Einkauf von Brennstoffen etc. nicht mehr selbst, sondern vom Energieversorger vorgenommen werden. Die Vor- und evtl. auch Nachteile des Anschlusses an ein Fernwämrnetz hat die Verbraucherzentrale »hier zusammengefasst.
Wo gibt es schon Fernwärme?
Die aktuelle Leitungsführung sowie die grobe Planung für die nächsten Jahre kann auf dem Plan rechts auf dieser Seite oder unter Masterplan Fernwärme im »Geodatenportal der Stadt Offenburg eingesehen werden. Die Planung ist sehr dynamisch, weshalb auch diese Pläne regelmäßig aktualisiert werden müssen.
Gibt es einen Anschlusszwang an das Fernwärmenetz?
Nein, in Offenburg gibt es keinen Anschlusszwang.
Wo kann ich mich beraten lassen?
Bei Unsicherheiten beim Heizungsaustausch ist die »Ortenauer Energieagentur die erste Anlaufstelle für eine unabhängige Beratung. Hier erhalten Bürger*innen auf Wunsch eine kostenlose Energie-Erstberatung oder können eine Heizungsberatung der Verbraucherzentrale zuhause vereinbaren. Letztere kostet einen Eigenanteil von 40 Euro. Interessenten an einem Fernwärmeanschluss wenden sich direkt an die »Wärmeversorgung Offenburg.
Wie ist der Energiemix der Offenburger Fernwärme?
Aktuell wird der größte der Teil der Wärme im Offenburger Fernwärmenetz über erdgasbetriebene Blockheizkraftwerke erzeugt. Diese produzieren Strom und speisen die dabei entstehende Abwärme ins Wärmenetz ein. Der bislang noch relativ geringe Anteil an Wärmepumpen und Abwärme wird stetig erhöht. Bis 2040 soll die über das Offenburger Netz verteilte Wärme komplett erneuerbar sein.