Öffentliche Transporträder im Test

14. Januar 2021

 

TINK (Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen) läuft jetzt in Offenburg und 14 weiteren Städten.

 

Ein Transportrad-Mietsystem geht auf Wanderschaft. Die vier Städte Singen, Leipzig, Reutlingen und Dortmund werden jeweils fünf Monate lang testen, wie öffentliche Transporträder bei ihren Bürgerinnen und Bürgern ankommen. Offenburg hatte bereits Mitte Dezember 2020 mit zehn weiteren Städten begonnen, das erste kommunale Netzwerk für öffentliche Transportrat-Mietsysteme auszuprobieren.

 

Nach der Testphase wird entschieden, wie künftig das eigene Mietsystem aussehen könnte. Der Testlauf ist ein innovativer Teil des Projekts TINK Netzwerk. TINK steht für Transportrad Initiative Nachhaltiger Kommunen.

 

Dazu gehören die Städte  Aachen, Hamburg, Hannover, Mannheim, Konstanz, Mainz, Norderstedt, Offenburg, Rostock, Weimar und Wiesbaden. Sie starteten am 17. Dezember 2020 das erste kommunale Netzwerk für öffentliche Transportrad-Mietsysteme in ganz Europa, um nachhaltige Mobilität zu fördern und Innenstädte von Verkehr zu entlasten. Mit dabei sind zwei Verkehrsgesellschaften (Reutlingen und Wiesbaden) und der Verkehrsverbund Rhein-Neckar. Das gemeinsame Ziel lautet: öffentliche Transportrad-Mietsysteme als Baustein der Verkehrswende voranbringen.

 

Solche Mietsysteme bringen viele Vorteile, heißt es in der Pressemitteilung: Sie sind ein zusätzliches Mobilitätsangebot für die Bevölkerung. Dadurch reduzieren sie den Autoverkehr, was zu einer Entlastung der Verkehrsflächen beiträgt und den Ausstoß von Schadstoffen senkt (Klimaziele). Weniger Lärm ist die Folge – und es macht viel Spaß, mit Transporträdern unterwegs zu sein, kostengünstig, entschleunigend und gesund.

 

Warum ist es dabei sinnvoll, dass sich Kommunen vernetzen? Offenburgs Bürgermeister Oliver Martini: „Es ist wichtig, dass die Kommunen zu solch neuen Mobilitätsangeboten ihre Erfahrungen austauschen. Deshalb freue ich mich, dass wir Teil dieses Netzwerkes sind und von den Erfahrungen anderer profitieren können und unsere eigenen ergänzen können.“

 

Zunächst einmal muss das Rad nicht überall neu erfunden werden. Im Netzwerk können die Kommunen wichtige Erfahrungen teilen, einheitliche Standards für die Angebote entwickeln und Innovationen voranbringen. Sie sind dabei, eine gemeinsame Open-Source-Buchungsplattform für das Mieten der Fahrräder zu entwickeln. Das versetzt sie in die Lage, bei der Arbeit an der Plattform auf die Erfahrung der anderen Städte aufzubauen.

 

Es kommt hinzu: Die Kommunen könnten diese Plattform auch für bestehende Systeme anbieten wie Car-Sharing, Radausleihe oder auch ÖPNV. Diese Angebote ließen sich verzahnen, und Bürger könnten sie auf einer gemeinsamen Plattform buchen. Wer in Konstanz mit einem Transportrad zum Bodensee will, könnte dann dieselbe App nutzen, wie sie in Rostock nötig ist. Nur dort geht der Ausflug an die Ostsee. Das Projekt wird vom Bundesministerium für Verkehr und Infrastruktur gefördert.