Mehrweg statt Einweg: Weniger Müll mehr Nachhaltigkeit

19. Oktober 2022

 

Wer in einem Restaurant oder Café Essen zum Mitnehmen bestellt, kennt es: Die Speisen werden in Styropor-, Plastik- oder beschichteten Pappboxen ausgegeben, die nach einmaliger Nutzung über den Restmüll entsorgt werden. Umweltfreundlich ist das leider nicht. Auch der sich immer größerer Beliebtheit erfreuende „Coffee to go“ stellt ein Umweltproblem dar: Zum einem steht der Ressourcenverbrauch für seine Herstellung in keinem Verhältnis zu seiner einmaligen, zehnminütigen Nutzung. Zum anderen landen Deckel und Becher oft nicht im Mülleimer, sondern auf der Straße, in Parks und auf Plätzen – also in der Umwelt.

 

Eine Lösung: Verbraucher*innen bringen ihr eigenes Geschirr mit, wenn sie Speisen oder Getränke zum Mitnehmen bestellen – die meisten Gastronomiebetriebe akzeptieren diese Vorgehensweise inzwischen. Was aber, wenn der Kaffeebecher zu Hause in der Spülmaschine vergessen wurde oder die Verabredung zu einem gemeinsamen Essen mit anschließendem Filmabend bei Freunden spontan erfolgt und schlicht kein Geschirr zum Abholen des Essens zur Verfügung steht? Um in diesen Fällen nicht wieder auf die Einwegverpackung zurückgreifen zu müssen, bieten immer mehr Gastronomen ihre Speisen und Getränke in Mehrwegpfandsystemen an.

 

Mehrwegpfandsysteme können geschlossen sein, das heißt, Kund*innen erhalten ihr Essen oder ihr Getränk in hauseigenem Geschirr und hinterlegen dafür einen Pfandbetrag. Wenn sie das Geschirr zurückbringen, erhalten sie das Pfand zurück. Eine andere Möglichkeit besteht im Anschluss an ein unternehmensübergreifendes Pfandsystem. Das erlaubt es den Kund*innen das Geschirr, für das sie Pfand hinterlegt haben, in allen am System teilnehmenden Betrieben abzugeben. So bestellen sie beispielsweise einen Kaffee zum Mitnehmen in einem Bäckereibetrieb und hinterlegen dort den erforderlichen Pfandbetrag. Nachdem der Kaffee wie gewohnt unterwegs zum Büro oder bei einem Spaziergang durch die Stadt getrunken wurde, gibt man den Becher beim nächstgelegenen Anbieter des Mehrwegsystems wieder ab und erhält dort sein Geld zurück. In Offenburg bieten immer mehr Gastronomen diese Möglichkeit an.

 

Egal ob das Einfüllen in mitgebrachtes Geschirr, das Anbieten eines betriebsinternen Pfandsystems oder der Anschluss an ein unternehmensübergreifendes Mehrwegpfandsystem: Langfristig lohnt sich das System für Gastronom*innen. Schließlich müssen nicht immer neue Verpackungen gekauft werden und die Kund*innen freut es.

 

Mehrwegpflicht kommt

 

Die Bundesregierung verpflichtet ab 1. Januar 2023 Caterer, Lieferdienste und Restaurants, Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Sie möchte so die Entstehung von Verpackungsmüll durch Takeaway-Einwegverpackungen reduzieren.

 

Die Stadt Offenburg unterstützt Gastronomie-Betriebe, die sich an ein überregionales und unternehmensübergreifendes Mehrwegpfandsystem anschließen. Diese können drei Monaten Systemgebühr und bis zu 100 Euro Geschirr-Anschaffungskosten vom Systemanbieter erstattet bekommen. Weiter Informationen finden Sie auf www.offenburg-klimaschutz.de. Für Fragen steht Roman Wunsch von der Stabsstelle Stadtentwicklung, unter Klimaschutz@offenburg.de oder 0781 / 82 2446 gerne zur Verfügung.