KLIMAFASTEN (II): Wie wäre es mit einer mit Ökostrom betriebenen Wärmepumpe? Einiges spricht dafür

27. Februar 2021

 

Vorsatz: „Über die Einsparung von Wärmeenergie möchte ich dazu beitragen, dass wir in Deutschland den Umstieg auf erneuerbare Energien schaffen und so einen Beitrag dazu leisten, die rasante Erderwärmung aufzuhalten.“

 

Ein wohlig warmes Wohnzimmer, eine heiße Dusche, ein gemütlicher Abend am Kamin … Ohne Heizung ist der Winter in unseren Breiten für die meisten von uns unvorstellbar. Wenn von der Energiewende die Rede ist, geht es häufig um Stromerzeugung und -sparen. Aber: Mehr als drei Viertel der Energie in Offenburger Haushalten wird für die Heizung und die Bereitstellung von Warmwasser aufgewendet. Der Löwenanteil davon, nämlich 80 Prozent, wird auch heute noch aus den fossilen Brennstoffen Öl und Gas gewonnen.

 

Klimafreundlicher als Gas- oder Ölheizungen sind mit Ökostrom betriebene Wärmepumpen. Sie funktionieren nach dem umgekehrten Prinzip eines Kühlschranks. Dabei wird die Wärme aus der Umwelt (aus dem Boden, Grundwasser oder Luft) aufgenommen, umgewandelt und direkt zum Heizen oder als Warmwasser in die Wohnung gepumpt. In Verbindung mit einer Photovoltaikanlage auf dem Dach werden sie noch klimafreundlicher und sparen auch bares Geld.

 

Eine Alternative sind Holzpelletheizungen. Für die Pelletproduktion wird Holz aus Sägewerken, Hobelwerken oder Holzverschnitt aus der Landschaftspflege eingesetzt, also Restholz, das früher als Abfall entsorgt wurde. In Deutschland werden die Eigenschaften von Holzpellets in der Norm DIN 51731 festgehalten. Diese Norm sagt jedoch nichts über die Qualität, Transport, Wassergehalt oder Lagerung aus, weshalb beim Einkauf von Holzpellets eher auf die österreichische Norm ÖNORM M7135 geachtet werden sollte.

 

Wenn das Hausdach es zulässt, ist immer auch eine solarthermische Anlage zur Heizungsunterstützung oder für die Warmwasserproduktion in den Sommermonaten empfehlenswert. Außerdem sollte geprüft werden, ob eine Fernwärmeleitung in der Nähe liegt. Derzeit treibt die Stadt Offenburg gemeinsam mit der Wärmeversorgung Offenburg (WVO) den Leitungsausbau voran. Einmal ans Fernwärmenetz angeschlossen, müssen sich Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer keine Gedanken mehr um Erfüllung des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes oder Wartung der Heizungsanlage machen – das liegt dann in der Verantwortung der WVO. Fördermittel für den Umstieg auf erneuerbare Energien im Wärmebereich gibt es beim Bundesamt für Wirtschafts- und Ausfuhrkontrolle (siehe: „Gewusst?“).

 

Zum klimafreundlichen Wohnen gehören jedoch nicht nur eine effiziente Heizungsanlage und ein erneuerbarer Energieträger. Energie, die nicht verbraucht wird muss auch nicht produziert werden. Eine gute Gebäudedämmung hält die Wärme im Haus und die Kälte draußen und spart somit Energie ein. Wer nachts Rollläden und Jalousien schließt, reduziert darüber hinaus den direkten Wärmeverlust über die Fensterflächen.

 

Es gibt weitere Verhaltensweisen, die den Heizenergieverbrauch erheblich beeinflussen. Ganz wichtig dabei: Richtiges Lüften – auch in der kalten Jahreszeit. Eine gute Frischluftzufuhr bei relativ geringerem Energieaufwand bringt dabei Stoß- oder noch besser Querlüften statt dauerhaft Fenster auf Kipp. Richtiges Lüften beugt auch Schimmelbildung vor.

 

Auch nicht unwichtig: Die Raumtemperatur. Hier bedeutet ein Grad weniger im Raum sechs Prozent weniger Energieverbrauch. In der Regel reichen 20 Grad für Wohn- und Arbeitsbereiche aus. Das entspricht der Einstellung „Drei“ bei manuellen Thermostaten. Für wenige Euro mehr gibt es programmierbare Thermostate. Die lassen sich so einstellen, dass nachts und bei längerer Abwesenheit die Nachtabsenkung genutzt werden kann und dennoch bei der Rückkehr oder nach dem Aufstehen eine angenehme Temperatur in der Wohnung vorherrscht.

 

Im Bad und in der Küche kommt neben der Energie für die Raumtemperatur die Energie für die Aufbereitung von warmem Wasser zum Tragen. Dabei ist klar: Wer sparsam mit Wasser umgeht spart auch Energie, und der Hinweis „Duschen statt Baden“ ist für die Wenigsten neu. Nicht ganz so selbstverständlich ist der Blick auf den Wasserhahn: Bei Einhebelmischern steht der Hebel meist „der Ordnung halber“ in der Mitte. Wird er geöffnet, wird in der Regel auch Warmwasser in die Leitung gespeist. Wer nur kurz die Hände wäscht, ist allerdings meist schon fertig, bevor das warme Wasser wirklich bis zum Wasserhahn vorgedrungen ist. Entsprechend lohnt es sich bei den klassischen Einhebelmischern den Hebel ganz nach rechts zu stellen und so die für die Warmwasserproduktion aufgewendete Energie einzusparen.

 


Einfach machen!

Diese Woche beginnen wir mit einem Rundgang durchs Haus oder die Wohnung und schauen, ob wir nicht doch eine Schwachstelle übersehen haben. Sind die Fenster dicht? Stehen alle Heizköper frei? Müssen meine Heizkörper entlüftet werden? Sind die Räume angemessen temperiert? Wo steht der Einhandregler?

 

Gewusst?

Auf www.co2online.de/energie-sparen/heizenergie-sparen finden sich weitere Tipps und Tricks zum Einsparen von Heizenergie. Die Ortenauer Energieagentur in der Freiburger Straße in Offenburg bietet kostenfrei sogenannte Basis-Checks an, mit denen Potenziale zur Energieeinsparung identifiziert werden können. Termine werden unter der Nummer 07 81/ 92 4619-0 vergeben. Leistungsempfänger können den Stromspar-Check des PVD in Anspruch nehmen. Sie erhalten zusätzlich zur Beratung technische „Einsparhilfen“. Die Telefonnummer des PVD ist 07 81/9179-0.