Offenburg hat jetzt Gold im Visier

12. Dezember 2020

 

Ein Meilenstein in Sachen Klimaschutz: Der Stadt wird eine vorbildliche kommunale Energiepolitik bescheinigt.

 

Ein weiterer Meilenstein im Offenburger Klimaschutz ist erreicht: Gabi Zink-Ehlert, von der Bundesgeschäftsstelle European Energy Award® (eea) akkreditierte Auditorin, attestiert der Stadt Offenburg bereits zum zweiten Mal vorbildliche kommunale Energiepolitik. Und nicht nur das: Mit 75,3 Prozent der maximal erreichbaren Punktzahl im Zertifizierungsverfahren darf sich Offenburg nun zu den Top 50 der am eea teilnehmenden Städte und Gemeinden in Deutschland zählen. „Natürlich ist die Zertifizierung nicht das Wichtigste, aber es ist gut zu wissen, dass unsere Klimaschutzbemühungen auch den hohen Standards des European Energy Award standhalten,“ freut sich Oberbürgermeister Marco Steffens. Die Stadt konnte ihr Ergebnis gegenüber dem letzten externen Audit vor vier Jahren insgesamt um neun Prozentpunkte steigern.

 

Der eea ist ein international angewendetes Qualitätsmanagementsystem mit dessen Hilfe Kommunen in sechs Maßnahmenbereichen hinsichtlich ihrer Arbeit im Bereich Energie und Klimaschutz bewertet werden. Das System umfasst für Städte und Gemeinden einen Katalog von 79 Maßnahmen, denen ein standardisiertes Punktesystem hinterlegt ist. Zink-Ehlert hat die Aktivitäten der Stadt Offenburg anhand dieses Punktesystems bewertet. Wichtig dabei: Punkte gibt es nur dann, wenn die Aktivitäten anspruchsvoller sind, als es der Gesetzgeber vorgibt. Eine Auszeichnung als Klimaschutz- und Energiestadt Europas gibt es dann, wenn mehr als 50 Prozent der erreichbaren Punktzahl erzielt werden. Da liegt Offenburg in allen Bereichen weit drüber. „Wir haben uns in allen Bereichen im Vergleich zum letzten Audit nochmal erheblich verbessert“, freut sich Klimaschutzmanagerin Kurte. „Und jetzt, wo wir die 75-Prozent-Hürde genommen haben, können wir nun auf die Gold-Auszeichnung hinarbeiten.“

 

Den eea Gold erhalten Kommunen, die mehr als 75 Prozent der erreichbaren Punktzahl erzielen und sich dann einem internationalen speziellen Audit stellen. „Da wir knapp dran waren, hatten wir beschlossen, für diese Runde kein Gold-Audit zu beantragen, auch wenn wir den Standard erreicht haben“, erläutert Kurte. „In vier Jahren müssen wir in die nächste Re-Zertifizierung. Ich gehe davon aus, dass wir uns dann trauen können.“

 

Deutschlandweit nehmen über 300 Städte, Gemeinden und Landkreise am eea teil. Die Stadt Offenburg hat die Teilnahme am eea 2012 mit dem Klimaschutzkonzept beschlossen und ist 2015 mit der Gründung des Energieteams, an dem Mitarbeiter und Führungskräfte unterschiedlicher Fachbereiche und der Eigenbetriebe beteiligt sind, eingestiegen. Das Energieteam ist mit der Fortentwicklung der Maßnahmen beauftragt und wird von Udo Schoofs von der Energieagentur Regio Freiburg fachlich im Prozess begleitet. Offenburg wurde zum ersten Mal 2016 ausgezeichnet. Alle vier Jahre wird geprüft, ob die Auszeichnung gehalten werden kann.