Kommunen und Klimaschutz

7. Oktober 2019

 

Bereits zum fünften Mal haben sich jetzt Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft zum gut besuchten „Klimacocktail“ im Rahmen der Energietage auf der Oberrhein-Messe getroffen.

 

Oberbürgermeister Marco Steffens nannte in seiner Begrüßung einige Beispiele für Offenburg, wo es bereits seit 2013 die Kampagne „Klimaschutz einfach machen“ gibt. Zudem wurde 2012 das Klimaschutzkonzept beschlossen, verbunden mit einem ehrgeizigen Aktionsplan.

 

Referent war Professor Dr. Dr. Felix Ekardt, Gründer und Leiter der Forschungsstelle Nachhaltigkeit und Klimapolitik in Leipzig. Mit seinem Institut betreibt er Grundlagenforschung und Politikberatung für öffentliche und gemeinnützige Auftraggeber.

 

Ekardt ist Autor mehrerer Bücher und Schriften sowohl für die Fachwelt als auch für politisch interessiertes Publikum. Als Jurist, Philosoph und Soziologe führt er die Erkenntnisse verschiedener wissenschaftlicher Disziplinen zusammen und kommt damit zu einem interdisziplinären Ansatz und ganz eigenen Schlussfolgerungen.

 

Für einen wirklich effektiven Klimaschutz legte Ekardt Bedingungen vor, die aus heutiger Perspektive durchaus radikal sind – zum Beispiel die Reduzierung der CO2-Emissionen durch den international völligen Verzicht auf fossile Brennstoffe und eine deutliche Reduzierung der Tierhaltung. Ekardt lege auch dar, welche Hürden einer erfolgreichen Umsetzung im Weg stehen – von den Mechanismen der Politik bis zum einzelnen Menschen. Wer in der westlichen Wohlstandsgesellschaft verzichtet schon freiwillig auf viele Annehmlichkeiten und schränkt seinen Konsum ein? Hierin liegen große Herausforderungen.

 

Großes Potenzial beim „Anschub“ vieler Klimaschutzmaßnahmen liegt Ekardts Ansicht nach bei den Kommunen, sie seien ein „elementarer Player“ mit Vorbildfunktion auch für die nationale und internationale Politik. Vom Photovoltaikdach der Schulen bis zu verkehrlichen Maßnahmen gibt es hier viele Beispiele, die das Leben der Menschen direkt betreffen und echte Änderungen schaffen.

 

Im Anschluss an den Vortrag ergab sich eine angeregte Diskussion, die sich in vielen kleinen Gesprächsrunden über den Abend fortsetzte.