Niederschlag

 

Im Schnitt beträgt der Jahresgesamtniederschlag während der letzten Klimanormalperiode 1991-2020 890 mm. Das niederschlagsärmste Jahr war 2018 mit weniger als 600 mm, die niederschlagsreichsten Jahre liegen zu Beginn der Aufzeichnungen.

 

Auffallend und noch extremer zeigt sich die Niederschlagsveränderung innerhalb eines Jahres in den Jahreszeiten. Vor allem im Frühjahr steigt die Länge der Dürreperioden weiter an.

Im Frühjahr 2020 wurde über eine Dauer von 29 Tagen, vom 30. März bis 27. April, kein Niederschlag gemessen. In 2021 waren es lediglich 16 Tage. Rang Eins belegt das Jahr 2007 mit 32 aneinander folgenden Tagen ohne Regen. Derartige Dürreperioden haben vor allem während der Vegetationsperiode enorme Auswirkungen auf die Pflanzenwelt. Nicht nur die landwirtschaftliche Produktivität nimmt ab und hat mit Ernteausfällen zu rechnen, auch Wälder leiden zunehmend unter langanhaltendem Wassermangel. Speziell Nadelwälder wie im angrenzenden Schwarzwald sind anfälliger für Schädlinge geworden. In den Ortenauer Weinbaugebieten wird teilweise mit künstlicher Tropfbewässerung gegen fehlenden Niederschlag gesteuert.

 

Die nachfolgende Grafik zeigt die relative Abweichung der monatlichen Niederschlagssummen für die Jahre 2003, 2015, 2018, 2020 und 2021 vom Mittel 1961-1990 in Prozent. Bedenklich ist, dass nahezu alle Monatsniederschlagmengen Defizite gegenüber dem jeweiligen langjährigen Mittel (1961-1990) aufweisen. Im April 2020 beispielsweise wurde mit 15,5 mm Niederschlag das höchste Defizit von 78,5 Prozent verzeichnet. Damit war das Frühjahr mit Ausnahme von 1976 der trockenste Frühling seit 50 Jahren. Zudem fallen extreme Umschwünge auf, von einerseits einem sehr nassen Januar in 2003, 2015, 2018 und 2021 mit Regenüberschüssen von 40 bis 120 Prozent, zu einem der trockensten in 2020 mit einem Defizit von 74 Prozent und nur 15,2 mm Niederschlag.