Kirstin Niemann, Stadt Offenburg

veröffentlicht am 23.11.2013

 

Die Federführung für den kommunalen Klimaschutz liegt in Offenburg in Ihrer Abteilung und somit im Dezernat des Oberbürgermeisters? Ist dies üblich?

 

Kirstin Niemann: Nicht unbedingt. Ich sehe darin aber große Vorteile: Zum einen ist Klimaschutz in Offenburg damit Chefsache. Außerdem liegt die Federführung für den Klimaschutz damit in einer Abteilung, die auch sonst Querschnittsaufgaben erfüllt, das ist beim Klimaschutz unabdingbar: Wenn wir junge Menschen erreichen wollen, geht das nicht ohne die Kooperation mit der Schulverwaltung. Soll in den eigenen Liegenschaften Energie gespart werden, so muss das Gebäude- und Energiemanagement die Weichen stellen. Auch die Nähe unserer Abteilung zur Wirtschaftsförderung hat sich als positiv erwiesen, um mit den Offenburger Unternehmen ins Gespräch zu kommen.

 

Sie begleiten als Stadtentwicklerin große städtebauliche Projekte in Offenburg. Wie lässt sich Klimaschutz etwa bei der Entwicklung von Offenburgs "guter Stube", der Innenstadt, umsetzen?

 

Kirstin Niemann: In der Innenstadt liegen die Ursachen und Folgen des Klimawandels nahe beieinander: Unsanierter Altbaubestand und motorisierter Individualverkehr sind zu einem erheblichen Anteil an den städtischen Treibhausgasemissionen beteiligt. Hinzu kommen die ganz natürlichen Probleme durch hohe Temperaturen im Sommer. Mit dem Innenstadtkonzept nehmen wir uns auch dieser Themen an. Zudem wollen wir eine Energiefibel für den Innenstadtbereich entwickeln.

 

Lassen sich ältere Bürger für den Klimaschutz gewinnen?

 

Kirstin Niemann: Vor allem Kinder sind sehr offen für die Themen Klimaschutz und Energieeffizienz – sie sind dafür sogar richtig zu begeistern. Insbesondere, wenn man sie spielerisch heranführt. Bei Erwachsenen braucht es manchmal schon gute Argumente, um die Bereitschaft zum Klimaschutz zu schaffen und vielleicht sogar mit Gewohnheiten zu brechen oder Verhaltensänderungen anzuregen. Dass sich über die Einsparung von Energie auch Geld sparen lässt, ist dabei offensichtlich. Um vom Auto aufs Fahrrad umzusteigen oder sein Haus energetisch zu sanieren, braucht es noch weitere Anreize. An genau denen arbeiten wir.

 

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