Mühlbach – ein Stadtviertel wird zukunftsfähig

Klimafreundliche Stadtplanung in der Praxis

 

Westlich der Innenstadt, zwischen Kinzig und Mühlbach, hat die Stadt Offenburg Prinzipien der klimafreundlichen Planung umgesetzt. „Innenstadtnahes ökologisches Wohnen im Park“ war das Leitmotiv für die Entwicklung des Gebietes. Das historisch aus unterschiedlichen Nutzungsanforderungen gewachsene Mühlbachareal bot dabei Raum für verschiedene Ansätze der modernen Stadtplanung.

 

Stadt der kurzen Wege zwischen Wasserstraße, Mühlbach, An der Wiede und Kronenstraße

 

Im Zentrum des Leitbildes der Stadt der kurzen Wege stand der Wunsch, das Verkehrsaufkommen zu vermindern. Die Reduzierung des motorisierten Verkehrs im Stadtviertel erhöht die Sicherheit und Lebensqualität und trägt gleichzeitig zur Minderung der CO2–Emissionen bei. Für die Planung bedeutete dies, dass im gleichen Stadtviertel Angebote zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und zur Freizeitgestaltung unterzubringen waren. Entsprechende Infrastrukturmaßnahmen erhöhen die Attraktivität zur Nutzung des Umweltverbundes: Eine relativ dichte Bebauung statt weitläufiger Entzerrung der Funktionen, ein gut ausgebautes Fußgänger- und Radwegenetz statt Unterbrechung der Wege mit schwer überwindbaren Straßenschneisen, eine Erschließung mit öffentlichen Verkehrsmitteln statt weiter Wege zur nächsten Bushaltestelle. Im Mühlbachquartier soll dieses Angebot durch die Einrichtung einer Mobilitätsstation ergänzt werden.

 

Attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums

 

Der öffentliche Raum zur Naherholung und als Treffpunkt ist ein weiteres Konzept, das die Planung des Mühlbachareals charakterisierte. Grünflächen leisten dabei einen Beitrag zur Regulierung des Lokalklimas. Der Uferbereich des Mühlbachs als Erholungsband, mit Zwingerpark und "Mühlbachinsel", wurde als grünes Rückgrat  einbezogen. Ein durchgehender Rad- und Fußweg lässt den Mühlbach erlebbar werden und verbindet nun die Grünfläche mit dem Bürgerpark im Süden. Spielbereiche im Uferbereich und die Renaturierung der Mühlbachinsel ergänzen die Maßnahmen zur Schaffung und Vernetzung der Naherholungsbereiche.

 

Klimafreundliche Technologien bei der Strom und Wärmeversorgung

 

Das gesamte Areal am Mühlbach sowie benachbarte Quartiere werden über ein gemeinsames Wärmenetz versorgt. Bei der Wärmeerzeugung kommen unterschiedliche Wärmeerzeuger aus erneuerbaren Quellen (Wasserkraft und Photovoltaik) ebenso zum Einsatz wie Abwärme einer industriellen KWK-Anlage. Bereits im September letzten Jahres stellte die Offenburger Wärmeversorgung (WVO) der Presse das geplante Nahwärmenetz zwischen Kinzigvorstadt, Kronenwiese und Mühlbachkarrée (Angelgasse / Wilhelm-Bauerstraße) vor. Zukünftig werden dort voraussichtlich fast 800 Wohneinheiten, ein bereits fertig gestelltes Ärztehaus sowie ein Hotel und ein Bauinformationszentrum mit nachhaltig produzierter Wärme versorgt. Gegenüber der konventionellen Variante Gasversorgung werden hier voraussichtlich circa 1.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Der günstige Primärenergiefaktor, der über den Energiemix im Quartier erreicht wird, vereinfacht es den Bauherren den im Sanierungsgebiet vorgeschriebenen Energiestandard „KfW Effizienzhaus 55“ zu erreichen.

 

Interessiert an weiterer Information?

 

Auf den Seiten der Stadt Offenburg finden Sie ausführliche Informationen zu den Planungen am Mühlbach: Stadtumbau Mühlbach bzw. Sanierung Mühlbach.

 

Bei Fragen zum Projekt Mühlbach können Sie sich gerne an den zuständigen Projektleiter wenden:

 

Dr. Erwin Drixler

Leiter des Fachbereichs Bauservice

Technisches Rathaus

Tel.: 82-2305

Erwin.Drixler@offenburg.de

 

Bei Fragen zur Wärmeversorgung am Mühlbach steht Ihnen der Projektleiter bei der Wärmeversorgung Offenburg zur Verfügung:

 

Stefan Böhler

Technischer Service

Wärmeversorgung Offenburg GmbH und Co. KG

Tel.: 07821 280-215

boehler.stefan@e-werk-mittelbaden.de