Ehemalige Oberbürgermeisterin Edith Schreiner

veröffentlicht am 12.01.2013

 

„Ich bin Klimaschützerin, denn ich kaufe frisches Gemüse der Saison auf dem Offenburger Wochenmarkt.“

 

Grundsätzlich gilt: Bei der Produktion von Obst und Gemüse entstehen im Vergleich zu tierischen Produkten wesentlich weniger Emissionen. Die Klimabilanz des Produktes bestimmt außerdem seine Weiterverarbeitung, Transport, Lagerung und Verpackung. Am Ende beeinflussen auch die Verkehrsmittelwahl beim Einkauf, die Lagerung im Haushalt und die Zubereitung die CO2-Bilanz der Mahlzeit auf unserem Teller.

 

Die Klimabelastung durch Lebensmitteltransporte hängt von der zurückgelegten Strecke und dem verwendeten Transportmittel ab. Der deutschlandweite Transport von Lebensmitteln, die sich auch regional herstellen lassen ist unnötig. Vor allem Flug-Transporte von empfindlichen Waren, wie Spargel aus Peru oder Erdbeeren aus Südafrika, sind extrem klimaschädlich und belasten die Atmosphäre mehrere hundert Mal stärker, als regionale Waren während ihrer Saison. Bei exotischen Früchten ist auf Hochseeschiffen transportiertes Obst Flugobst vorzuziehen, da der Flugverkehr atmosphärische Prozesse auslöst, die den Treibhauseffekt verstärken. Der Freilandanbau von Gemüse und Obst ist weniger klimabelastend als ihre Erzeugung in Treibhäusern, die mit fossilen Brennstoffen beheizt werden. So verursacht ein Kilogramm im Freilandanbau produzierter Kopfsalat 140 Gramm CO2, unter Glas gezogen dagegen mehr als die 30-fache Menge. Allerdings kostet auch die Lagerung Energie. Deshalb kann ein im Herbst eingelagerter Apfel im Frühjahr des darauffolgenden Jahres eine ungünstigere Ökobilanz aufweisen, als der per Schiff transportierte Apfel aus Neuseeland.

 

Auch lohnt es sich, Produkte aus ökologischem Anbau zu kaufen: Die Herstellung von mineralischem Stickstoffdünger ist nicht nur energieintensiv, sondern setzt auch klimaschädigendes Lachgas frei. Das ist fast 300 Mal treibhauswirksamer, als Kohlendioxid. Beim Kauf von Bio-Produkten können bis zu 30% der Treibhausgasemissionen eingespart werden.

 

Grünkohl, Lauch, Pastinaken, Rosenkohl, Schwarzwurzeln, Wirsingkohl, Chicorée und Feldsalat sind auch im Januar frisch verfügbar. Kartoffeln, Karotten, Rote Beete, Rotkohl, Steckrüben, Weißkohl und Zwiebeln aus regionalem Anbau werden als Lagerware verkauft. Im Zweifelsfall helfen ein Saisonkalender und Omas Rezeptbuch bei der Entscheidung für eine klimafreundliche Ernährung.

Auf der Internetseite regional-saisonal finden Sie Saisonkalender und Rezeptvorschläge für jeden Monat. Die Einkaufsbroschüre „Umweltbewusst geniessen in der Ortenau“ vom BUND Umweltzentrum Ortenau empfiehlt Betriebe in der Region, die ökologische Produkte anbieten.

 

Weitere Informationen zum Thema Klimawandel und Ernährung finden Sie unter anderem in der Broschüre „Klimawandel auf dem Teller“ vom WWF, die Sie »hier herunterladen können. Das Ökoinstitut e.V. hat für ausgewählte Lebensmittel die Treibhausgasemissionen zwischen konventionell und ökologisch produzierten Lebensmitteln verglichen. Die Ergebnisse sind »hier zugänglich.

 

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"Klimafreundliches Handeln trägt zu unserem Gemeinwohl und Lebensglück bei."

Stefan Falk, Organisator des Offenburger Klimastammtisches

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"Daheim und im Betrieb ziehe ich eine positive Ökobilanz."

Alex Müller, Betriebsleiter der Technischen Betriebe Offenburg

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"Es ist mir eine Herzensangelegenheit, unseren Planeten auch noch in Zukunft mit all seinen Facetten erleben zu können."

Carmen Blust, Unverpackt-Laden einMACHGLAS

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Fabian Linder, Greenconsultant

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